Alexander Wodrich

Das Thema Audio Branding – oft auch Corporate Sound, Sound- oder Sonic-Branding genannt – ist bereits seit über zehn Jahren ein Buzzword in der Marketingbranche. Allen bekannt sind die prominenten Soundlogos von Marken wie Telekom, Audi oder McDonald’s. Mit den einprägsamen Jingles von Haribo, Schwäbisch Hall und Co. sind wir aufgewachsen.

So ist es nicht verwunderlich, dass viele Markenverantwortliche mit einem eigenen Sound liebäugeln, verspricht er doch eine gesteigerte Markenwiedererkennung, weckt Sympathie bei den Zielgruppen und erhöht die Mediaeffizienz.
Aber nicht alle Marken erreichen den Status von einer Telekom. Warum ist das so?

Hier sind fünf Thesen, die Markenverantwortliche bedenken sollten, wenn sie sich an das Thema heranwagen:

1. Audio Branding wirkt nur langfristig.Die bekanntesten Soundlogos sind die, die am längsten eingesetzt werden. Audi und Telekom nutzen ihre Soundlogos bereits seit über 20 Jahren. Ein Sound, der nach zwei Jahren wieder verworfen wird, war eine Fehlinvestition, weil er noch keine Chance hatte, sich am Markt und in den Köpfen durchzusetzen.

2. Audio Branding verlangt Konsequenz und Konsistenz.Die Entscheidung für ein Soundlogo ist keine Kann-, sondern eine Muss-Entscheidung. Damit eine Marke mit einem Sound verbunden werden kann, muss sie über alle Kanäle und audiovisuellen Anwendungen konsistent und konsequent eingesetzt werden. Heute so, morgen so schafft Verunsicherung.


3. Ohne Einbindung der Geschäftsführung geht es nicht.Das visuelle und das akustische Logo bilden eine Einheit und sind imageträchtige Absenderkennzeichnungen des Unternehmens. Sie kommunizieren die Positionierung und die Vision der Marke. Somit sind sie strategische Kommunikationsmittel und kein »nice to have«. Die Integration relevanter Stakeholder im Unternehmen ist unerlässlich, um Akzeptanz für die Ergebnisse sicherzustellen.


4. Audio Branding ist mehr als ein Soundlogo.Ein Corporate Design besteht aus einem Logo, einem Farbklima, Schriftschnitten, Gestaltungsprinzipien etc. und alles spielt zusammen. Zu oft wird beim Audio Branding nur an ein Soundlogo gedacht – dabei klingen Marken mehr und länger als nur für wenige Sekunden am Ende eines Spots. Definierte Brand Music, ein Soundscape, eine Brand Voice und User Interface Sounds geben einer Marke Halt. So lassen sich alle audiovisuellen Anwendungen, wie z.B. Videos, Telefonwarteschleife, Events und Interfaces passend zur Marke entwickeln.


5. Audio Branding ist kein Projekt.Oft wird für das Thema Audio Branding ein Projekt aufgesetzt und die Ergebnisse anschließend den Mitarbeiter:innen und Agenturen zur Verfügung gestellt. Leider implementiert sich ein Brand Sound aber nicht von alleine. Hartnäckig muss nun Schützenhilfe geleistet und kontrolliert werden, dass der Sound im Sinne des Konzepts über alle Kanäle hinweg korrekt implementiert wird. Audio Branding ist ein kontinuierlicher Prozess.


Fazit:Wer die genannten Punkte beherzigt, hat die Chance ein großes Asset für die Marke aufzubauen. Ein Brand Sound benötigt Zeit, um gelernt zu werden. Dann entfaltet er jedoch seine volle Kraft und stärkt Sympathie und Vertrauen in die Marke.